Teams – in 5 Schritten vom Ich zum Wir

Jeder von uns hat schon in einem Team gearbeitet – in Schule, Job und Familie.

Doch was sind Teams überhaupt?

Ein Team ist ein Zusammenschluss mehrerer Personen zu einer organisierten heterogenen Gruppe. Teams unterscheiden sich von Gruppen jedoch in Effizienz, Werten, Arbeitskultur, Beteiligung, Ergebnisorientierung und besonders im Selbstverständnis als eine Arbeitseinheit. Ob privat oder beruflich, in Organisationen und Gesellschaften. Auch Unternehmen bilden ein Team – wenn auch ein sehr großes.

Teams werden eingesetzt, um Prozesse zu durchlaufen, Projekte zu realisieren oder Input zu liefern. Dabei werden Teambildung und Teamentwicklung nicht dem Zufall überlassen, sondern gesteuert und organisiert. 

Und das ist gut so, denn: Teambuilding ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens.

Teambuilding ist eine herausfordernde Maßnahme

Im Gegensatz zur Individualförderung dient das Teambuilding der Herausstellung und Optimierung des Wir-Gefühls, der Mitarbeitendenzufriedenheit und der daraus resultierenden Minimierung der Fluktuation. Alles Faktoren, die den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens steigern und die Zufriedenheit und Ausgeglichenheit der Mitarbeiter*innen stärken. 

Teambuilding ist der Prozess, den eine Gruppe durchläuft und in dessen Verlauf aus einer Gruppe ein Team entsteht. Dabei werden Kooperationsbereitschaft und Teamgeist gefördert, um Miteinander, Leistung und Produktivität zu verbessern.

Doch Teambiuilding ist herausfordernd.

Gemeinsame Ziele führen zu gemeinsamen Erfolgen

Denn das Wir-Gefühl des Teams beeinflusst das Handeln aller auf ein gemeinsames Ziel hin. Durch gemeinsame Ziele entstehen Wissenstransfers unter den Mitarbeitenden und eine gemeinschaftliche Qualitätssicherung, die jedoch beim Fehlen einzelner Mitarbeiter*innen keine Lücken hinterlässt.

Doch nur wenn im Team jedes Mitglied eine Rolle übernimmt und sich das Team im Ganzen aufeinander einspielt, kann es leistungsfähig agieren. Um ein funktionierendes und wirkendes Team zu bilden, braucht es neben Motivation, Organisation und transparenter Kommunikation eine positive Rollenteilung, respektvollen Umgang miteinander, ehrliche Transparenz und gelebte Feedback- und Fehler-Kultur. In der die Stärken jede*r Einzelnen gesehen, anerkannt und wertgeschätzt werden.

Teamarbeit erfordert ein hervorragendes Management. Damit unterschiedliche Arbeitspräferenzen im Team zielgerichtet im Sinne des Teams, der Einzelpersönlichkeiten und des Unternehmens vereint werden. 

Und: Führungsverantwortliche, die Ihre Teammitglieder zu einer hervorragenden Zusammenarbeit führen, sind deutlich erfolgreicher und effektiver in Ihrer Rolle und Ihren Leistungen.

Teammanagement ist ein stetiger Prozess

Teambuilding ist ein kontinuierlicher Prozess der steten Führung. In dem Ziele, Aufgaben und Erfolge ausgetauscht werden, um den Teamgeist zu fördern und die Rahmenbedingungen für alle stimmig und gleich zu gestalten.

Teamleitende sind verantwortlich das erforderliche Arbeitsumfeld zu schaffen und das Team zu strukturieren.

Ein effizientes und auf die Teammitglieder sowie deren Bedarfe und Aufgaben ausgerichtetes Teambuilding und Management ist elementar, um das Team und dessen Projekte erfolgreich zu führen. Team-Management ist daher nicht nur die Basis für die Zusammenarbeit von Teams, sondern auch für das Führen von Teams, hin zu möglichst großem Wert und Erfolg. 

Die Grundlage für Teams sind greifbare Ziele, die zeitnah, erreichbar und messbar sind. So bleiben Fortschritte und Aufwand überschaubar. Transparenz und offene Kommunikation stabilisieren und helfen dabei, Probleme und Zielkorrekturen gemeinschaftlich mit zielführenden Maßnahmen zu überwinden und zu erreichen. 

Teamgedanke als Wert

Das übergeordnete Ziel der Teamentwicklung ist es, ein positives Arbeitsklima zu schaffen und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu ermöglichen sowie Unzufriedenheiten zu beseitigen. 

Gefördert werden die Kooperationsbereitschaft und der Teamgeist zur Steigerung der Arbeitseffizienz innerhalb des Teams und zwischen Mitarbeitenden und Teamleitenden. Zudem erfolgt eine Optimierung der Kompetenzen Einzelner als auch der Gruppe. Dadurch wird die Identifikation der Mitarbeitenden mit der eigenen Aufgabe sowie dem Unternehmen und dessen Zielen gesteigert,  aufeinander eingestellt und optimiert. 

Effektive Teamarbeit ist einfach und schwierig

Jedes Teammitglied bringt unterschiedliche Voraussetzungen mit, unterschiedliche Lebenserfahrungen, unterschiedliche Berufserfahrungen und unterschiedlichen Erfolgsgrade. Es treffen sich in einem Team Mitarbeiter*innen, die bereits beruflich in Teams gearbeitet haben und ihr Wissen in neue Prozesse einbringen können, ebenso wie Personen, die neu im Team agieren.

Die vorhandenen Skills innerhalb der Teams unterstützen sich idealerweise gegenseitig und halten das Team zusammen, fördern die Kommunikation und Kooperation untereinander sowie die Ausstrahlung des Teams auf andere Gruppen.

Bewusst oder unbewusst entwickeln Teams so im Laufe der Zeit interaktive Standards und Richtlinien, welche am Ende ein effektiv funktionierendes Team bedingen. 

Folgende Voraussetzungen sind elementar, um funktionierende Teams zu entwickeln:

1. Ein klares Ziel: Damit alle an einem Strang ziehen, braucht es eine Richtung, ein konkretes Ziel. Was soll gemeinsam erreicht werden? 

2. Die richtige Größe: Das Team muss groß genug sein, um die Aufgabe gemeinsam stemmen zu können, darf jedoch auch nicht zu groß sein, denn dann lässt es sich schlechter führen.

3. Unterschiedliche Persönlichkeiten: In homogenen Teams gibt es zwar weniger Reibungspunkte, doch es entstehen auch keine neuen Ideen. 

4. Eine akzeptierte Leitungsperson: Es braucht eine Person, die die Verantwortung übernimmt, das große Ganze im Blick behält und das Team führt. Doch das kann nur funktionieren, wenn diese Person auch vom gesamten Team akzeptiert wird.

5. Eine funktionierende Kommunikation: Ein leistungsfähiges Team muss ständig in Kontakt miteinander stehen und Informationen austauschen. 

Vielfalt bedingt Funktion

Natürlich spielt auch die Besetzung des Teams eine nicht zu unterschätzende nachhaltig große Rolle für dessen Erfolg.

Daher stellt sich die Frage: Wer gehört in ein funktionierendes Team? 

Diese 8 unterschiedlichen Charaktere braucht jedes Team:

1. Menschen, die Wissen geben und annehmen wollen: Teammitglieder*innen besitzen nicht alle dieselben Stärken und Schwächen, sondern ergänzen sich und gleichen Schwächen aus. Alle werden nur besser, wenn sie ihr Wissen teilen und von einander lernen. Wer Inspiration und Innovationen sucht, braucht Diversität – in Denken, Kultur, Erfahrung.

2. Menschen, die Lernen wollen und Zuhören: Ein Team, das insgesamt und voneinander lernen will, ist sofort harmonisch, weil die Egos nicht dominieren. Fehler dienen innerhalb dieses Teams als willkommener Lehrstoff, siehe auch: 

3. Menschen, auf die Sie sich verlassen können: Im Team reicht schon ein*e Querschläger*in aus, um die Gesamtleistung nach unten zu ziehen – das beschreibt der Social Loafing oder Ringelmann-Effekt. Damit ein Projekt wirklich erfolgreich wird, benötigt jedes Team Menschen, die an sich und den Job hohe Ansprüche stellen und die Arbeit auch zuverlässig erledigen.

4. Menschen, die die Wahrheit sagen: Das ideale Team umfasst unabhängige und kritische Denker*innen. So entstehen realistische Wege und neue Ideen.

5. Menschen, die planen und kalkulieren können: Teammitglieder, die sich auf das Machbare konzentrieren, mit viel gutem Willen. Sie versuchen nicht, Ideen kaputt zu reden, sondern finden Wege, sie zu realisieren.

6. Menschen, die Ihre Leidenschaft teilen: Dieselbe Vision und dasselbe Ziel zu verfolgen hilft dabei, durchzuhalten und ein exzellentes Ergebnis zu erreichen.

7. Menschen, die gewinnen wollen: Ein gutes Team braucht Menschen, die auch bereit sind, andere Wege zu gehen, um das beste Resultat zu realisieren. Solche Mitglieder*innen dienen als Motivator*innen und reißen mit.

8. Menschen, die begeistern und verkaufen können: Promotende helfen nach außen und nach innen – zum Beispiel wenn die Zweifel überhand nehmen.

Die 5 Phasen

Ist das Team aufgestellt, durchläuft es die 5 Phasen der Teamentwicklung.

Der Psychologe Bruce Tuckman (1938-2016) entwickelte ein Phasenmodell der Teamuhr mit vier, später fünf, aufeinander folgenden Schritten des Teambuildings:

1.   Forming (Orientierungsphase): Kontakte knüpfen. Ziel ist es, das Team miteinander bekannt zu machen und erste Ziele und Regeln aufzustellen.

  •  Komfortable Phase
  • Das Team kommt zusammen, lernt sich informell kennen
  • Alle beobachten sich untereinander sehr genau 
  • Ebenso verhalten sich alle zu diesem Zeitpunkt noch höchst individuell
  • Es gibt noch zu wenig Vertrauen
  • Weder wird alles nötige Wissen bereitwillig geteilt, noch wahre Meinungen

2. Storming (Konfrontationsphase): Konflikte feststellen. Ziel ist es, die auseinander laufenden Prioritäten, Ziele und Machtkämpfe im Team festzustellen und zu bearbeiten.

  • Entscheidende Phase für den weiteren Verlauf
  • Die Mitglieder finden ihre Rolle in der Gruppe – freiwillig oder unfreiwillig
  • Sie müssen abwägen zwischen ihrer Perspektive, ihren Interessen und denen der Gruppe
  • Dabei kommt es zu Konflikten und Machtkämpfen. 
  • Die Hauptverantwortung liegt in dieser Phase bei der Gruppenleitung, die einen Konsens finden und Orientierung geben muss
  • Die einzelnen Mitglieder dürfen sich dabei nicht beurteilt oder gar verurteilt fühlen

3. Norming (Kooperationsphase): Verträge schließen. Ziel hierbei ist es, übereinkommende Regeln zu erstellen und eine harmonische Akzeptanz der Rollen zu etablieren.

  • Phase der Beruhigung und des Zusammenwachsens
  • Idealerweise haben alle ihre Interessen und Ideen in das gemeinsameZiel integriert oder sich diesem untergeordnet
  • Die Gruppe kooperiert auf einer soliden Basis und mit eigenen Regeln
  • Alle wissen, worum es geht und welchen Anteil sie zum Gelingen beitragen 
  • Die Gruppenleistung vermittelt das Gefühl an etwas Größerem zu arbeiten – und steigert so das Selbstwertgefühl sowie die Motivation 
  • Die Rollen sind gefunden, die Mitglieder kennen und vertrauen sich 

4. Performing (Wachstumsphase): Kooperation etablieren. Status dieser Phase ist ein geschlossenes Handeln des Teams aufgrund des Wir-Gefühls, gemeinsamer Anerkennung und Wertschätzung.

  • Phase der Mehrwertentstehung 
  • Nur wenige Teams erreichen diese Phase – jene gehören zu den erfolgreichen
  • Das Team schafft mehr als die Summe seiner Teile oder Mitglieder
  • Die gesamte Teamenergie fließt in das gemeinsame, wachsende Projekt
  • Der Teamleiter ist kaum noch gefordert und greift allenfalls schützend ein

5. Adjourning (Auflösungsphase): Zum Ende kommen. Ziel ist ein klarer Abschluss.

  • Projekt ist abgeschlossen, die Gruppe trennt sich oder formiert sich neu
  • Manchmal befinden sich einige Gruppen bereits vor Abschluss des Projekts in der Auflösungsphase und zerfallen noch vor dem Ende des Projekts
  • Verantwortlich dafür können unterschiedliche Gründe sein: 
  • Das Projekt stagniert, es fehlt das nötige Know-how oder Budget
  • Die Meinungen gehen immer stärker auseinander 
  • Mangelhafte Führung

So werden Menschen zu Teams

Verschiedene Aktivitäten, wie das Hinzufügen eines neuen Teammitglieds, können das Team zurück in ein früheres früheren Stadium versetzen während das neue Mitglied integriert wird. Die Zeitdauer, die für das Fortschreiten dieser Phasen notwendig ist, hängt von der Erfahrung der Mitglieder, der Unterstützung des Teams und dem Wissen und der Fähigkeiten der Teammitglieder ab. Diese Phasen gelten für Teams, die nicht dauerhaft zusammenarbeiten. Im Falle eines langfristig agierenden Teams gelten die gleichen Phasen – das Ende findet in dieser Form jedoch nicht statt, es kommt stattdessen zu Neuformierungen oder Wegfallen und Hinzukommen von Teammitgliedern.

Die Mitarbeitenden sind der Schlüssel

Für den Erfolg eines Unternehmens stellen die Mitarbeiter also den wichtigsten Schlüssel dar. 

Sie müssen die Kompetenz, die Produktivität und den Willen zum Erfolg mitbringen. Ebenso ist die soziale Komponente entscheidend, damit sich die Mitarbeiter *innen als Team sehen und fühlen.

Teambuilding ist daher eine der größten Herausforderungen und Chancen in modernen Unternehmen und Organisationen. Teambuilding kann auf verschiedenen und mehreren Ebenen initiiert werden und ablaufen.

Im internen Teambuilding beruft der Teamleitende Meetings ein, bei denen sich die Mitarbeitende kennenlernen und kooperative Arbeitsbeziehungen entwickeln. 

Die Mitarbeitende der Organisationsentwicklung können zudem Teambuilding-Sessions durchführen, zu strukturierte Aktivitäten und Veranstaltungen einladen oder Sponsor-Aktivitäten veranlassen, bei denen die Mitarbeiter*innen für ein gemeinsames und übergeordnetes Ziel zusammenkommen.

Gleichzeitig können externe Dienstleistungen genutzt werden, um die Teamqualität professionell zu steigern. Diese sollten auf die Gemeinschaft fördernde Elemente, Erlebnisse und Kommunikation im Team abzielen. So erleben Führungsveranwortliche und Mitarbeitende als Team gegenseitigen Respekt und gemeinschaftliche Anteile.

Dabei ist es sinnvoll, nachhaltige Maßnahmen und Leitsätze für individuelle und unternehmerisch ganzheitliche Situation zu erarbeiten. Beispielsweise über fundierte Methoden der Persönlichkeitsprofilanalyse, Erlebniselemente, spieltheoretische und systemische Ansätze. So können Momente entstehen, die auf individuellen Anforderungen und den aktuellen Team-, Abteilungs- oder Unternehmensbegebenheiten entsprechen und so nachhaltig Ihre realistische Wirksamkeit entfalten können.  

Damit Gruppen zu echten Teams werden.

© by Verena Arps-Roelle & Sebastian Arps

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