Motivation und das Warum

Motivation definiert einen Zustand, der uns Menschen dazu veranlasst, eine bestimmte Handlung zu verfolgen. Um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen. 

Motivation sorgt dafür, dass wir unser Verhalten hinsichtlich Richtung und Intensität beibehalten. 

Im Gegensatz zu unseren begrenzten biologischen Antrieben sind Motivation und einzelne Motive erlernt oder in Sozialisationsprozessen vermittelt worden.

Dabei entsteht Motivation durch ein Konglomerat von psychologischen Bedürfnissen als Motivationsfaktoren. Als Faktor, Warum wir etwas tun:

Grundbedürfnisse:

  • Hunger
  • Schlaf
  • Zuwendung

Gesellschaftlichen Bedürfnissen:

  •  Zugehörigkeit
  • Anerkennung
  • Selbstverwirklichung

Mentale Motivationsfaktoren 

Die mentalen Faktoren der Motivation werden bestimmt durch Gedanken, Ziele oder Sorgen.

Die physischen Faktoren der Motivation werden ausgelöst durch Mangelsituationen wie Hunger, Durst, Angst, Bewegungsdrang, Hinwendung zur frischen Luft, Licht und Sonne. Psychische und physische Faktoren ergänzen sich und bedürfen beide verschiedener ineinander greifender und sich ergänzender Motivationen um zu funktionieren und befriedigt zu werden. Diese Bedürfnisse können jedoch auch als Demotivationsfaktoren wirken, wenn sie dauerhaft nicht befriedigt werden oder befriedigt werden sollen.

Als Quelle für Motivation sorgen psychologische Anreizsysteme:

1. Intrinsische Motivation

bezeichnet eine von innen kommende Motivation, die ohne externe Anreize erfolgt, wie Essen, Kunst, Hobbys. Die Aufgaben werden um ihrer selbst Willen und aus eigenem Antrieb durchgeführt.

Die Quellen für intrinsische Motivation sind:

  • die interne Prozessmotivation = eine Aufgabe wird um ihrer selbst Willen erledigt, da der Sinn der Tätigkeit erkannt wird, man Spaß daran hat und weder unter- noch überfordert ist.
  • das interne Selbstverständnis = Ausrichtung der Handlungen an subjektiven Werten und Idealen, entsprechend des Selbstbildes. Das interne Selbstverständnis spricht besonders das Grundmotiv der Leistung an.

2. Extrinsische Motivation

bezeichnet eine von außen aufoktroyierte Motivation, wie der Wunsch nach Belohnung (Geld, Status) oder das Vermeiden einer Bestrafung. Fallen die Anreizsysteme weg, versiegt auch die Motivation. Die Aufgaben werden in der Aussicht auf Belohnung, Anerkennung oder der Vermeidung von Strafe ausgeführt.

Die Quellen für extrinische Motivation sind:

  • die instrumentelle Motivation = der Wunsch nach einer konkreten Belohnung oder einem anderen Vorteil für das Durchführen einer Tätigkeit. Das Grundmotiv der instrumentellen Motivation ist Macht, ausgelebt durch den Wunsch nach Status und Einfluss oder der Angst vor Abhängigkeit, Kontrollverlust und Ohnmacht.
  • das externe Selbstverständnis = begründet sich in der sozialen Rolle einer Person in einer Gemeinschaft. Diese Rolle ist mit Aufgaben und Pflichten verbunden, welche als externe Motivationsquellen wahrgenommen werden. Das zugehörige Grundmotiv ist Zugehörigkeit, denn das Handeln basiert auf dem Wunsch nach Zuwendung, Freundschaft und Geborgenheit sowie der Angst vor Zurückweisung, Ausschluss und Wertlosigkeit.
  • die Internalisierung von Zielen = Sehen des eigenen Handelns als Faktor für das Erreichen einer externen Zielstellung, um z.B. den Umsatz steigern oder das soziale Gefüge beizubehalten.

Kombination von Intrinsik und Extrinsik 

Viele Handlungen werden durch eine Kombination von intrinsischen und extrinschen Motiven durchgeführt.

Überschneiden sich intrinsische und extrinsische Motivation, kann es zum Motivation Crowding Effect oder Crowding-Out Effect kommen. 

Im Idealfall überschneiden sich extrinsische und intrinsische Motivationen ergänzend: die Arbeit wird als sinnvoll erachtet und mit Freude durchgeführt (intrinsische Motivation), gleichzeitig wird die Belohnung für die Arbeit als angemessen und ausreichend erachtet (extrinsische Motivation).

Kommt nun jedoch beispielsweise ein Bonussystem dazu, das die persönliche Leistung stärker belohnen soll, wie durch das Erreichen bestimmter Ziele, wird verstärkt darauf hingearbeitet, die vorgegebenen Ziele zu erreichen.

Das Bonussystem als Verstärker

Aufgaben, die keinem konkreten Ziel dienen und damit kein Bestandteil des Bonussystems sind, werden verstärkt als negative, da nicht explizit belohnte Arbeit empfunden. Die ursprünglich vorhandene, intrinsische Motivation, nämlich der Spaß an der Sache, wird durch die extrinsische Motivation, dem Drang nach Belohnung, verdrängt. Bei eintönigen Arbeiten, die man nicht als sinnvoll empfindet oder ungern erledigt, lässt sich die Motivation dementsprechend mit einer externen Belohnung verstärken. Bei selbstmotivierten Arbeiten, die man als sinnvoll empfindet und gern erledigt, steigt die Motivation durch Belohnungen ab einer gewissen Grenze jedoch nicht mehr weiter an und kann sogar die innere Motivation verdrängen.

Motivation bewegt also zum Handeln, weil entweder der Körper physische oder emotionale Bedürfnisse hat oder weil wir rational hin zu einem bestimmten Ziel oder weg von einer unangenehmen Sache wollen.

Motivation kann also hin gerichtet oder weg gerichtet sein. Sie kann Energien freisetzen oder versiegen lassen.

Indem wir also unsere persönliche Motivationsfaktoren kennen und bedienen lernen, wir unsere Motivation transformieren.

Und unsere Lebens- und Arbeitsgestaltung fokussiert beeinflussen.

© by Verena Arps-Roelle

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